Sind in Ihrer Praxis alle zufrieden?

Zufriedene KundInnen erzeugen zufriedene MitarbeiterInnen – ist das auch in Ihrer Praxis das Motto? Wenn es nach mir geht, dann ist das nur die halbe Wahrheit. Viel wichtiger ist, dass Ihre MitarbeiterInnen zufrieden sind, dann werden es automatisch auch die KundInnen sein. Gerne erzähle ich Ihnen, wie ich zu dieser These komme.

· 4 Min Lesezeit

Shutterstock.com | santypan

Schauen wir uns zunächst den Status Quo in vielen Praxen an. Das große Problem ist, dass es zu wenige MitarbeiterInnen gibt. Das mag zum einen daran liegen, dass nur wenige potenzielle BewerberInnen auf dem Markt sind. Zum anderen ist es leider so, dass viele MitarbeiterInnen den Beruf wechseln, weil sie unzufrieden mit der Arbeitssituation sind. Sie bekommen nicht genug Anerkennung und Wertschätzung entgegengebracht und fühlen sich gedrängt, die Praxis zu verlassen oder gar einen ganz anderen Weg einzuschlagen.

Wissen Sie, was Ihren MitarbeiterInnen wichtig ist?

Wir alle können uns gut vorstellen, dass unzufriedene, gestresste und vielleicht sogar resignierte MitarbeiterInnen nicht unbedingt dazu beitragen, dass sich die KundInnen gut aufgehoben fühlen. Deshalb greift an dieser Stelle mein Credo, dass wir zufriedene MitarbeiterInnen brauchen, um zufrierende KundInnen zu haben. Für Tierärzte oder Tierärztinnen stellt sich jetzt die Frage, was es hierfür braucht. Haben Sie sich schon einmal gefragt, was Ihren MitarbeiterInnen wichtig ist? Haben Sie mit ihnen gesprochen, um herauszufinden, warum sie jeden Tag gerne zur Arbeit kommen oder warum nicht? Die Antworten werden von Person zu Person unterschiedlich ausfallen. Es gibt Menschen, die wünschen sich mehr Struktur und möchten mehr geführt werden, manchen ist es vielleicht zu viel Führung. Und fast jeder wird sich wahrscheinlich mehr Anmerkung und Lob wünschen. Holen Sie Ihre MitarbeiterInnen dort ab, wo sie stehen und leiten Sie entsprechende Maßnahmen ein. Zu Beginn kann beispielsweise ein Personalgespräch wichtige Erkenntnisse bringen.

Zufriedene Mitarbeitende sorgen für ein harmonisches Team

Wenn es Ihnen in Ihrer Rolle als Führungskraft gelingt, die MitarbeiterInnen zufriedenzustellen, dann werden Sie schnell merken, dass auch das Team besser harmoniert. Wenn das der Fall ist, haben die Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer direkt das Gefühl in der Praxis willkommen zu sein. Schlimm wäre es, wenn das Gegenteil eintritt. Es gibt für TierbesitzerInnen nichts Schlimmeres, als wenn sie sich in der Praxis „falsch“ fühlen. Herrschen im Team Stress und Unstimmigkeiten, bekommt man vielleicht sogar eine Auseinandersetzung oder einen Streit mit, dann kann es gut sein, dass es der letzte Besuch in dieser Praxis war. Deshalb kann ich nicht oft genug betonen, wie wichtig es ist, dass die MitarbeiterInnen zufrieden sind. Diverse Umfragen untermauern die Essenz von Zufriedenheit im Job, denn für die berufstätigen Menschen spielen Geld und Status mittlerweile nur untergeordnete Rollen. Selbstverständlich wollen wir alle für gute Arbeit gut bezahlt werden, aber dennoch sind Wertschätzung und Anerkennung das, was heute viel mehr zählt.

Kleine Gesten große Wirkung

Alle Menschen wollen für das, was sie leisten anerkannt und gelobt werden. Ich spreche hier jetzt nicht von täglichen Lobeshymnen, denn meist hat schon ein kleines „Danke für deine Arbeit“ eine große Wirkung. Ich erlebe in großen Kliniken immer wieder, dass MitarbeiterInnen gar nicht wahrgenommen werden – hier sollte dringend etwas verändert werden. Allein das Wahrnehmen der Leistung führt schon zu mehr Zufriedenheit. Wenn Sie durch Ihre Führung erreichen, dass Ihre MitarbeiterInnen jeden Tag gerne zur Arbeit kommen und abends mit einem guten Gefühl nach Hause gehen, dann überträgt sich das aufs ganze Team und letztlich auch auf die KundInnen, die schließlich die Rechnungen bezahlen.

Sind die MitarbeiterInnen in Ihrer Praxis zufrieden? Wenn Sie die Zufriedenheit und Kommunikation im Team verbessern wollen, dann lassen Sie uns gerne sprechen.